Aktuelles

Lesereihe: Sucht hat immer eine Geschichte

08.03.2021

Lesereise: Sucht hat immer eine Geschichte

„Sucht hat immer eine Geschichte“ – so heißt eine Kampagne der Suchtprävention in Nordrhein-Westfalen. Und wer könnte diese Geschichte besser erzählen, als die, die sie selbst erlebt haben?
Wir laden ein und kommen jede Woche mit einem von vier bekannten und interessanten Autoren ins Gespräch über deren unterschiedlichen Erfahrungen mit Sucht, Suche und Sehnsucht.
Allen gemeinsam ist, dass sie alle ihre eigenen Erfahrungen mit Sucht haben und diese in einem Buch verarbeitet haben. Wir freuen uns auf spannende Lebensgeschichten und den Austausch – mit Ihnen. Digital. Kostenlos.
Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Eltern, Fachkräfte sowie an alle Interessierten. Immer donnerstags um 19.30 – 21.00 Uhr
Termine:
• 18.03.2021 Hermann Wenning – Lauf zurück ins Leben / Einbruch
• 25.03.2021 Jörg Böckem – Lass mich die Nacht überleben / High sein
• 01.04.2021 Timm Kruse – Weder geschüttelt noch gerührt- Mein Jahr ohne Alkohol
• 08.04.2021 Amon Barth – Breit. Mein Leben als Kiffer

Die Veranstaltung beginnt mit einer spannenden Geschichte und lässt genug Zeit für Fragen, Antworten und Erfahrungsaustausch.
Die Anmeldung zu den einzelnen Lesungen erfolgt direkt über die Verlinkungen in diesem Flyer.

21.07.2020 Nationaler Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige

21.07.2020 Nationaler Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige

Unter dem Motto: „…jedes Leben und jeder Mensch zählt!“ hatten wir in diesem Jahr anlässlich des Gedenktages für verstorbene Drogenabhängige am 21.07.2020 auf den Hof unseres Standorts Katharinastraße eingeladen

In diesem Jahr war nichts wie gehabt… Eine Veranstaltung zu organisieren war längere Zeit bis auf weiteres nicht denkbar…

Aktuell sitzen wir alle in einem Boot und die Gefahr betrifft uns alle...

Angesichts des Drogentotengedenktags haben wir noch mal auf die Situation in der Drogenhilfe und die besonderen Gefahren, denen sich drogenkonsumierende und -abhängige Menschen ausgesetzt sehen, aufmerksam gemacht.

Alles, was Menschen gefährden könnte, müsse reduziert werden, appelliert Angela Merkel in ihrer bewegenden TV Rede zur Corona-Krise am 18. März. Sie konstatiert: „wir sind eine Gemeinschaft, in der jedes Leben und jeder Mensch zählt! Alles, was Menschen gefährden könnte, was Menschen schaden könnte, das müssen wir jetzt reduzieren. ..“

Aber wird hier auch für Drogenkonsument_innen alles getan?

Am 24.03.2020 wird im Radio berichtet, dass die Zahl der Drogentoten im vergangenen Jahr um 9,6% gestiegen ist. 2019 starben in Deutschland insgesamt 1398 Menschen durch den Konsum illegalisierter psychotroper Substanzen, wie die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CDU) mitteilt.

Neben Todesfällen aufgrund von Opiatvergiftungen verdoppelten sich fast die Zahlen der Todesfälle durch Kokain, Amphetamine und synthetischen Drogen in den vergangenen 5 Jahren.

Ein Konsumtrend, der sich in unserer Einrichtung auch schon länger bemerkbar macht und uns als Gesellschaft insgesamt herausfordert, weil immer wieder neue, zum Teil gefährliche Substanzen den Markt überschwemmen. Hier hinkt die Rechtsprechung einer Sisyphosaufgabe gleich hinterher.

Die jahrzehntelange Prohibitionspolitik führte eher zur Zuspitzung der Situation und Überschwemmung des Marktes mit immer neuen Substanzen, mit denen findige Geschäftsleute steuerfreies Geld erwirtschaften und riesen Gewinne absahnen. Was würde wirklich passieren, wenn die Hersteller haften müssten und Substanzen für Erwachsene im Beratungssetting frei zugänglich wären? Wie viele Steuereinnahmen ließen sich für Prävention und therapeutische Hilfen erzielen?

Als die Drogenhilfe in den 70er Jahren startete, gab es zahlreiche Drogentote und eine rigide Verbotspolitik, die erst durch Erkrankungen wie HIV langsam Änderungen möglich machte und den Zugang für Ersatzstoffe (wie z.B. Methadon) öffnete - und das auch (nur) deshalb, weil die Ansteckungsgefahren für die gesamte Bevölkerung dadurch reduziert wurde.

Drogenkonsumräume, in denen schwerstabhängige (Heroin- und Kokainkonsument_innen) Safer-Use praktizieren können, konnten nur mit Überwindung großer Widerstände umgesetzt werden.

Auch wenn vieles schon erreicht wurde, gibt es darüber hinaus Forderungen von zahlreichen Fachleuten und Politiker_innen, die zur weiteren Verbesserung der Situation von Konsument_innen und somit unserer gesamten Gesellschaft beitragen sollen.

Es ist unter Experten unstrittig, dass Cannabiskonsum zu gesundheitlichen, speziell zu psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen sowie zur Abhängigkeit führen kann.

Aber Fakt ist: illegale Substanzen werden konsumiert.

Schon in einem 2011 veranlassten Ländervergleich wies die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) darauf hin, dass es keinen Zusammenhang zwischen bestehenden Gesetzten und den Prävalenzraten des Drogenkonsums gibt. Was heißt: Drogen werden konsumiert und mit Gesetzen lässt es sich nicht verhindern.

Der Einstieg in den Konsum rauscherzeugender Substanzen ist auch Ausdruck der Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenswelt, kann aber, gerade wenn dahinter psychosoziale Probleme stecken, zur Verschärfung sozialer Notlagen und Ausgrenzung der Betroffenen führen. Vorstrafen (z.B. wegen Drogenbesitz) führen u.a. zum Ausbildungsplatzverlust oder dazu, einen solchen erst gar nicht zu finden. Menschen werden dadurch verstärkt ausgegrenzt und verlieren ihren Platz und ihre Zukunft in der Gesellschaft.

Forderungen der Legalisierung und kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene, um die Märkte zu trennen und Substanzsicherheit zu erzielen, mit denen andere europäische Länder gute Erfahrungen machten, waren hier nicht umzusetzen.

Der Konsum in Haftanstalten wird weiter geleugnet und dadurch riskant belassen. Substitutionsmöglichkeiten, die mittlerweile anerkannte Regelversorgungen der Krankenkassen darstellen, werden in Haftanstalten oft erschwert und sind vom Wohlwollen der Anstaltsärztinnen und -ärzte abhängig.

Drugchecking (im englischsprachigen Raum „pill testing“ genannt) soll gefährliche Substanzen oder hohe und damit gefährliche Substanzkonzentrationen ausfindig machen und vor dem Konsum warnen.

Rechtliche Hürden haben die Umsetzung von Drug-Checking jahrelang verhindert und den Beginn eines weiteren Pilotprojekts in Berlin bis heute verzögert. Und das, obwohl es immer wieder Meldungen über Substanzen gibt, die zum Teil lebensbedrohlich sind.

Wie passt das alles zu der Aussage: Jedes Leben, jeder Mensch zählt?

Wenn sich die Einstellung, die hinter der Aussage steckt: „... jedes Leben und jeder Mensch zählt!“, durchsetzt, kann hier noch viel erreicht werden.

Claudia Reuter-Spittler

Ein großes Dankeschön

08.05.2020

Ein großes Dankeschön

…möchten wir allen sagen, die uns in den letzten Wochen mit Spenden von selbst genähten Mundnasenmasken tatkräftig unterstützt haben:
In dieser Woche überreichten uns die Fans des VfL Bochum 1848, das Fanprojekt Bochum und die Ultras Bochum 1999 zwei Kartons voller Masken (siehe Foto). #gemeinsamweiternaehen
Von Gemeindemitgliedern der Freievangelischen Gemeinde Bochum erhielten wir ebenfalls in dieser Woche zahlreiche Mund-Nasen-Bedeckungen.
Bereits vor Ostern spendete uns die Initiative „Vietnam für Deutschland“ eine Vielzahl der begehrten Stoffmasken.

Durch diese Unterstützung und Spendenbereitschaft...
…konnten wir mit Einführung der Maskenpflicht unsere Klient_innen mit diesem dringend benötigten Schutz versorgen;
…stehen den Nutzer_innen unseres Drogenkonsumraums beim Betreten täglich frische Masken zur Verfügung;
…können sich die Teilnehmer_innen unserer Beschäftigungsmaßnahme INSAT zu Beginn eines Arbeitstages zum eigenen Schutz und dem der anderen mit frisch gereinigten Stoffmasken versorgen.

Es ist wunderbar, in Zeiten der Krise Solidarität so greifbar erleben zu dürfen – vielen, vielen Dank!

 

 

„Realize it“ jetzt auch als Smart Version erhältlich

06.04.2020

Kiffen Sie zu viel? - "Realize it" jetzt auch als Smart-Version erhältlich

Wenn Sie Ihren Cannabiskonsum einschränken oder beenden möchten, es aber an der Umsetzung hapert, dann könnte das Beratungsprogramm „Realize it“ für Sie interessant sein. Mittlerweile ist eine Version fürs Smartphone erhältlich, die überall online genutzt werden kann. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle inechtzeit stehen Ihnen selbstverständlich beratend und begleitend zur Seite.

Gerne können Sie Kontakt zu uns aufnehmen unter: Tel. 0234.309438 oder info@inechtzeit.net

Weitere Informationen unter: https://www.realize-it.org/

 

Spendenverdoppelung Diakonie RWL für Seenotrettung

16.01.2020

Spendenverdoppelung Diakonie RWL für Seenotrettung

Sehr geehrte Damen und Herren,

was aktuell im und rund um das Mittelmeer passiert, ist eine menschengemachte Katastrophe. Mehr als 1.100 Menschen sind, seriösen Schätzungen zufolge, 2019 im Mittelmeer ertrunken. Gleichzeitig werden Befürworter für eine humanere Flüchtlingspolitik geschmäht und bedroht. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Heinrich Bedford-Strohm hat wegen seines Einsatzes für die Seenotrettung sogar Morddrohungen erhalten.

Als Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e. V. – Diakonie RWL können und wollen wir hier nicht wegsehen. Angesichts der Schmähungen und Bedrohungen, die auch Mitarbeitende von diakonischen Einrichtungen erleiden müssen, wollen wir ein Zeichen setzen. Als diakonischer Landesverband wollen wir die Initiative der EKD unterstützen, ein eigenes Schiff zur Seenotrettung auf dem Mittelmeer einzusetzen.
Jede Spende, die unter dem Stichwort „Diakonie RWL Verdoppelung“ beim Aktionsbündnis ‘United4Rescue’ eingeht, wollen wir bis zu einer Gesamtsumme von 50.000 Euro verdoppeln.

Tragen auch Sie mit Ihrer Spende dazu bei, dass das Aktionsbündnis ‘United4Rescue’ ein Schiff zur Seenotrettung im Mittelmeer kaufen kann. Setzen Sie mit uns ein Zeichen der Menschlichkeit.
Diesen Spendenaufruf werden wir auch medial verbreiten. Wir können nicht ausschließen, dass auf unseren Kanälen in den sozialen Medien Hasskommentare zu dieser Aktion auftauchen werden. Unterstützen Sie uns auch online! Helfen Sie dabei mit positiven, befürwortenden Kommentaren.

Weiter Informationen finden Sie unter https://www.diakonie-rwl.de/themen/spenden-und-fundraising/spendenaktion-seenotrettung

Spendenkonto: Gemeinsam Retten e.V.,
KD Bank Duisburg, DE 93100610061111111193
Verwendungszweck: Diakonie RWL Verdoppelung

Einladung zum 1. Treffen einer neuen Selbsthilfegruppe für Eltern und Angehörige von drogengefährdeten und drogenabhängigen Menschen in Bochum

03.08.2019

Einladung zum 1. Treffen einer neuen Selbsthilfegruppe für Eltern und Angehörige von drogengefährdeten und drogenabhängigen Menschen in Bochum

Die neue Gruppe wird initiiert und begleitet vom Landesverband der Eltern- und Angehörigenkreise von Drogensucht Betroffener (ARWED e.V.), der Selbsthilfe-Kontaktstelle Bochum und der Krisenhilfe e.V. - inEchtzeit - Beratungsstelle für Cannabis und synthetische Drogen.

Betroffene Eltern und Angehörige werden herzlichst auf das 1. Treffen am Donnerstag, dem 12. September 2019, um 19:00 Uhr eingeladen. Dieses, sowie alle weiteren Treffen werden stattfinden, im Haus der Begegnung, Alsenstr. 19a, 44789 Bochum.
Einladung